Ottawa
Das Viertel, in dem ich hier wohne, ist in einem eher schlechten Zustand. Allerdings steht es um das Viertel noch besser als um mein Haus, was aber nicht fuer das Viertel sondern gegen mein Haus spricht :-)
Ja, ja, ich wohne im Bruchhaus 44 1/2 (ich haette mir denken sollen, dass halbe Nummern nichts Ganzes sind!) inmitten Bruchhausen.
Vorgestern habe ich ein wenig die Gegend erkundigt...an den Litfass-Saeulen plakatiert die Gemeindepolizei ihre Bemuehungen gegen die illegalen Aktivitaeten vor Ort und Hèlène, eine 42jaehrige Prostituierte, HIV-positiv, wird gesucht. Ein Herr bietet dagegen seine unschlagbar guenstigen Dienste im Ueberspielen von Heimvideos auf DVD an. Dienstleistung hat Zukunft!
Auch wenn es doof klingt, ich mag mein neues Zuhause trotzdem. Man merkt wohl doch die Herkunft - Verbundenheit zum Ghetto bleibt. Ausserdem bekomme ich hier die billigsten Shwarmateller in ganz Ottawa und einer der 100 Libanesen hat sogar Erdinger als Fassbier. Das muss der deutsche Einfluss sein, denn gleich neben dem besten Smoked Meat von Ottawa, "importiert aus Montreal", preist Prosit, das exildeutsche Oktoberfestlokal seine Dienste mit freitaeglicher Liveunterhaltung an. Neben den Libanesen gibt es auch ein paar Vietnamesen, die den Uebergang in die sich anschliessende Chinatown, bzw. -strasse, markieren. Es gibt Reinigungen, die auch "area rugs" annehmen und bei den netten Automechanikern bekomme ich bereits nach 2 Tagen guenstige Angebote. Schade, dass ich gar kein Auto habe! Einen Supermarkt habe ich noch nicht gefunden, nur Convenient Stores, dafuer habe ich beim Gewitterguss Zuflucht im Oekoladen gesucht und beschlossen, mal wieder ein paar Wochen gesund zu essen. Nach der Arktis sind organische Lebensmittel auf einmal ueberraschend erschwinglich. Mit vollem Rucksack, ich habe auch noch bei Al-Jazeera, dem arabischen Laden meines Vertrauens, Couscous und Konsorten eingekauft, fahre ich auf meinem Bruchfahrrad zum passenden Haus. Natuerlich gruessen mich die Herren in den Vorgaerten und Terrassen der Siedlung mit erhobenen Bierflaschen.
Ja, ja, ich wohne im Bruchhaus 44 1/2 (ich haette mir denken sollen, dass halbe Nummern nichts Ganzes sind!) inmitten Bruchhausen.
Vorgestern habe ich ein wenig die Gegend erkundigt...an den Litfass-Saeulen plakatiert die Gemeindepolizei ihre Bemuehungen gegen die illegalen Aktivitaeten vor Ort und Hèlène, eine 42jaehrige Prostituierte, HIV-positiv, wird gesucht. Ein Herr bietet dagegen seine unschlagbar guenstigen Dienste im Ueberspielen von Heimvideos auf DVD an. Dienstleistung hat Zukunft!
Auch wenn es doof klingt, ich mag mein neues Zuhause trotzdem. Man merkt wohl doch die Herkunft - Verbundenheit zum Ghetto bleibt. Ausserdem bekomme ich hier die billigsten Shwarmateller in ganz Ottawa und einer der 100 Libanesen hat sogar Erdinger als Fassbier. Das muss der deutsche Einfluss sein, denn gleich neben dem besten Smoked Meat von Ottawa, "importiert aus Montreal", preist Prosit, das exildeutsche Oktoberfestlokal seine Dienste mit freitaeglicher Liveunterhaltung an. Neben den Libanesen gibt es auch ein paar Vietnamesen, die den Uebergang in die sich anschliessende Chinatown, bzw. -strasse, markieren. Es gibt Reinigungen, die auch "area rugs" annehmen und bei den netten Automechanikern bekomme ich bereits nach 2 Tagen guenstige Angebote. Schade, dass ich gar kein Auto habe! Einen Supermarkt habe ich noch nicht gefunden, nur Convenient Stores, dafuer habe ich beim Gewitterguss Zuflucht im Oekoladen gesucht und beschlossen, mal wieder ein paar Wochen gesund zu essen. Nach der Arktis sind organische Lebensmittel auf einmal ueberraschend erschwinglich. Mit vollem Rucksack, ich habe auch noch bei Al-Jazeera, dem arabischen Laden meines Vertrauens, Couscous und Konsorten eingekauft, fahre ich auf meinem Bruchfahrrad zum passenden Haus. Natuerlich gruessen mich die Herren in den Vorgaerten und Terrassen der Siedlung mit erhobenen Bierflaschen.
Saqiyuq - 22. Jun, 15:19
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