Kurzversuch
Sie steht auf. Sie steigt aus der Badewanne, verlaesst ihre freitaegliche Bodyshop- Nussbadeschaumroutine und beginnt sich abzutrocknen. Frueher gab es auch eine Routine. Sie verbrachte ihre Wochenenden bei ihrer Oma, wurde gebadet und abgetrocknet, in eine warme Bettdecke gewickelt und verbrachte den Abend auf dem Sofa mit ihr, Gluecksrad und irgendeiner 20.15 Uhr Sendung, bis sie muede wurde. Meist legte sie sich dann ein paar Minuten auf die Nachtspeicherheizung, um sich aufzuwaermen, bevor sie in das kalte Bed im Schlafzimmer huepfte. Jedes Wochenende war gleich und sie wollte trotzdem immer wieder zu ihr.
Es kommt ihr endlos lange vor, ihren Koerper abzutrocknen. Ueberall sieht sie Stellen, die sie nicht mag. Zu viel Haut, zu viel Koerper, sie sieht einfach zu viel. Anschliessend traegt sie ihre Schimmerbodylotion auf, deren leichter Duft schon so vielen gefallen hat. Sie zieht sich an, ueber die frischgewachste Haut ihre neueste Unterwaesche, ihre halterlosen Struempfe legt sie nach kurzem Zoegern zur Seite. Es ist zu warm draussen, der Sommer ist nah. Sie ueberlegt kurz, ob sie einen Rock anziehen sollte und entscheidet sich dann doch fuer die uebliche schwarze Huefthose.Sie geht zu ihrem Kuehlschrank und holt die Wodkaflasche. Ein kleiner Drink zum Aufwaermen, bevor sie zum Telefonhoerer greift und sich vergewissert, wo sie heute Abend hingehen will. Es geht in die uebliche Bar und danach zum Tanzen in den Club, den sie letzte Woche im Vorbeigehen entdeckt hatten. „Auf einem Bein steht man schlecht! “ Sie erinnert sich an die Weisheiten der letzten Familienfeste und trinkt den zweiten Wodka des Abends. Der Fernseher laeuft vor sich hin, der Laptopbildschirm flimmert und ein Messengerfenster blinkt. Sie ignort es. Sie muss ihr Gesicht auftragen. Sorgfaeltig grundiert sie ihre sowieso makellose Haut, pudert, um spaeteren Glanz zu vermeiden, auch die ersten Faeltchen werden sorgfaeltig abgedeckt, ehe sie Lidschatten passend zu ihrem orange farbenen Neckholdertop aufgetraegt. Die Glanzpartikel lassen ihre Augen strahlen. Ihre Wimpern tuscht sie zweimal schwarz, Rouge verleiht ihr Frische und Lebendigkeit, der duenne Lidstrich Dramatik. Sie traegt nur wenig apricotfarbenen Gloss auf, damit sie nicht zu unnatuerlich wirkt. Jetzt ist sie da, fertig. Sie entscheidet sich fuer einen letzten Wodka, den sie diesmal mit Orangensaft mischt. Fuer mehr Abendbrot fehlt ihr die Zeit. Sie muss noch ihren Linsenbehaelter in die Handtasche packen und ihre Schuhe finden. Die Highheels liegen unter dem Sofa. Waehrend sie die Schuhe anzieht, schaltet sie die Geraete aus und schliesst die Jalousien. Auch diese Freitagnacht wird sie nicht zu Hause verbringen.
Sie schliesst ihr Schloss doppelt. Heute weiss sie, dass viele Nachtspeicheroefen asbestverseucht waren.
Es kommt ihr endlos lange vor, ihren Koerper abzutrocknen. Ueberall sieht sie Stellen, die sie nicht mag. Zu viel Haut, zu viel Koerper, sie sieht einfach zu viel. Anschliessend traegt sie ihre Schimmerbodylotion auf, deren leichter Duft schon so vielen gefallen hat. Sie zieht sich an, ueber die frischgewachste Haut ihre neueste Unterwaesche, ihre halterlosen Struempfe legt sie nach kurzem Zoegern zur Seite. Es ist zu warm draussen, der Sommer ist nah. Sie ueberlegt kurz, ob sie einen Rock anziehen sollte und entscheidet sich dann doch fuer die uebliche schwarze Huefthose.Sie geht zu ihrem Kuehlschrank und holt die Wodkaflasche. Ein kleiner Drink zum Aufwaermen, bevor sie zum Telefonhoerer greift und sich vergewissert, wo sie heute Abend hingehen will. Es geht in die uebliche Bar und danach zum Tanzen in den Club, den sie letzte Woche im Vorbeigehen entdeckt hatten. „Auf einem Bein steht man schlecht! “ Sie erinnert sich an die Weisheiten der letzten Familienfeste und trinkt den zweiten Wodka des Abends. Der Fernseher laeuft vor sich hin, der Laptopbildschirm flimmert und ein Messengerfenster blinkt. Sie ignort es. Sie muss ihr Gesicht auftragen. Sorgfaeltig grundiert sie ihre sowieso makellose Haut, pudert, um spaeteren Glanz zu vermeiden, auch die ersten Faeltchen werden sorgfaeltig abgedeckt, ehe sie Lidschatten passend zu ihrem orange farbenen Neckholdertop aufgetraegt. Die Glanzpartikel lassen ihre Augen strahlen. Ihre Wimpern tuscht sie zweimal schwarz, Rouge verleiht ihr Frische und Lebendigkeit, der duenne Lidstrich Dramatik. Sie traegt nur wenig apricotfarbenen Gloss auf, damit sie nicht zu unnatuerlich wirkt. Jetzt ist sie da, fertig. Sie entscheidet sich fuer einen letzten Wodka, den sie diesmal mit Orangensaft mischt. Fuer mehr Abendbrot fehlt ihr die Zeit. Sie muss noch ihren Linsenbehaelter in die Handtasche packen und ihre Schuhe finden. Die Highheels liegen unter dem Sofa. Waehrend sie die Schuhe anzieht, schaltet sie die Geraete aus und schliesst die Jalousien. Auch diese Freitagnacht wird sie nicht zu Hause verbringen.
Sie schliesst ihr Schloss doppelt. Heute weiss sie, dass viele Nachtspeicheroefen asbestverseucht waren.
Saqiyuq - 8. Jun, 19:49
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